Lebendige Mushapo Schule
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Da Angela, Wolfgangs älteste Tochter, bei unserem Projekt im Kongo mitarbeiten möchte, wollte sie die Situation vor Ort aus erster Hand kennenlernen und begleitete Wolfgang auf seiner Reise. An dieser typischen “Tankstelle”, wurden die Motorräder vor unserer Reise aufgetankt.
Nachdem unser kleines Flugzeug in Tshikapa landete, nahmen wir diese Taxi-Motorräder, um nach Mushapo zu gelangen. Wir fuhren auf sandigen und schlammigen Wegen und überquerten einige kleine Flüsse.
War die Strecke sandig, musste der Fahrer das Motorrad mit seinen Füßen ausbalancieren, damit wir nicht umkippen.
Normalerweise legt man die Strecke in 3 Stunden zurück. Dieses Mal dauerte es jedoch viel länger, da wir Probleme mit den Beamten hatten, die Straßengebühren verlangten. Mit 3 Motorrädern und zwei Reisenden mit weißer Hautfarbe, erhofften sie sich, von uns mehr Geld bekommen zu können. Nach ca. 1 Stunde Feilschen ließen sie uns endlich gehen, als sie merkten, dass wir als Ehrenamtliche der Schule helfen. Wegen dieser Verzögerung erreichten wir erst ziemlich spät Mushapo, völlig durchnässt vom Regen und vom „Überqueren“ des letzten Flusses in der Dunkelheit.
Am nächsten Morgen besuchten wir die Schule, wo die Kinder uns wie gewohnt mit ihren fröhlichen Liedern empfingen. Auf unserem Weg zur Schule standen sie uns zu beiden Seiten Spalier und hatten zur Begrüßung Palmzweige aufgestellt. Unsere Schule befindet sich südlich von Mushapo, wo die Straße sich mit dem Weg kreuzt, der in Richtung Osten nach Kamupafu und westlich nach Kakondo führt. Kinder aus diesen zwei Dörfern sowie auch aus Shamubenze, einem anderen Dorf nördlich von Mushapo gehen ebenfalls in unsere Schule,
Insgesamt 440 Kinder aus diesen vier Dörfern besuchen unsere Schule, ohne Schulgeld bezahlen zu müssen, wie in anderen Schulen im Kongo üblich.
Herr Mukendi unterrichtet Französisch, Religion und Musik, und leistet dabei eine ausgezeichnete Arbeit.
Zum Gesang der Nationalhymne wird die kongolesische Flagge gehisst.
Einige ältere Kinder trugen ihre auswendiggelernten Verse vor.
Herr Mukendi hielt eine kleine Begrüßungsrede und dankte uns für unseren Besuch und alles das, was wir von ADH auf die Beine stellen, um dieses Projekt zu verwirklichen.
Wir übergaben ihnen 2 Sätze Fußball-Trikots für 2 Teams und ein paar extra für die Schulen der Nachbardörfer.
In den Fußballhemden hatten die Kinder einen riesigen Spaß, besonders jetzt, da die kongolesische Fußball-Nationalmannschaft die afrikanische Meisterschaft gewonnen hatte.
Wir besuchten alle 10 Klassen, um die Lehrer und Kinder in ihrem Eifer zu bestärken. Die Ziegel für diese Gebäude wurden alle aus der Lehm vom Boden dort vor Ort geformt und dann gebrannt. Die Leute sind so froh über diese festen Gebäude, im Gegensatz zu allen anderen Schulgebäuden in der Umgebung aus Holzstöcken und Lehm, die wegen der wechselnden Witterung nicht lange standhalten.
Frau Odette unterrichtet mit ihrem Baby auf dem Rücken, als wäre es die normalste Sache der Welt – eine sehr tapfere Frau.
Die Fußböden der ersten 2 fertigen Schulgebäude sind jetzt gegossen, ein ganz kompliziertes Unternehmen, da der Zement erst mit Fahrrädern von Tshikapa 60 km durch den Busch hierher transportiert werden musste.
Herr Mukendi steht vor der nicht leichten Aufgabe, den Erstklässlern Französisch beizubringen, denen, bis sie in die Schule kommen, nur die hiesigen Sprache Tschiluba vertraut ist. Mit seinen ausdrucksvollen Gesten und allen Arten von Tricks inspiriert er die Kinder, mit Enthusiasmus zu lernen.
Die Qualität der ersten Wandtafeln lässt zu wünschen übrig, darum sammelten und übergaben einige Kinder in der Tschechischen Republik eine extra Spende für gute Tafeln, damit die Kinder dort besser lesen und lernen können.
Das 3. Schulgebäude ist zwar noch nicht fertig, doch das Dach steht bereits, unter dem vorübergehend unterrichtet werden kann. Wir beschlossen, diesen Bau zu unterbrechen und stattdessen den Bau des Gesundheitszentrums zu beschleunigen, um der Sterblichkeit so vieler Kinder wegen mangelnder Gesundheitsversorgung entgegen zu wirken. Danach wird es mit dem dritten Schulgebäude weitergehen.
Direktor Pierre in seinem Büro und Jeanpy, der bei der Organisation dieser ganzen Reise eine große Hilfe war.
Während der Pause improvisierte Angela ein paar Spiele und Tänze mit den Kindern. Vor allem hatten die Mädchen viel Spaß, ihr auf dem Schulhof zu folgen.
Man ist beeindruckt, wie diesen Kindern der Rhythmus der Musik zu eigen ist und wie sie diese Lieder und Tänze mit Angela so schnell improvisieren.
Die männlichen Zuschauer auf dem Baum lassen sich dieses Spektakel nicht entgehen!
Angelas langen, blonde Haare waren ihnen fremd und sie konnten es sich nicht verkneifen, sie zu berühren, genauso, wie viele Europäer noch nie lockige schwarze afrikanische Haar gesehen oder berührt haben.
Andere Mädchen macht es Spaß, Übungen mit einer einfachen Gummi Schnur und einem selbstgefertigten Hula-Hoop-Ring zu machen.
Auf diesem einfachen Weg wird das Regenwasser von den Dächern aufgefangen und durch unterirdische Rohre in das neue Wasserreservoir geleitet. Eine große Arbeitserleichterung für das Bauvorhaben, da jetzt kein Wasser mehr vom Fluss herbeigeschleppt werden muss.
Es wird 3 Toilettengebäude mit 3 separaten Toilettenzellen geben, jeweils mit Klärgruben und einer Handwaschmöglichkeit, – die ersten solchen Toiletten in der ganzen Gegend.
Der Architekt und Leiter des Bautrupps ist Robert, ein sehr talentierter Schreiner, der alle Zimmerarbeiten für die Dächer, Tische und Stühle beaufsichtigte und auch nachdem die Bauarbeiten an den Gebäuden abgeschlossen sind, wird er auch die Bänke, Lehrerpulte und richtige Wandtafeln für die Kinder schreinern.
Das Gesundheitszentrum, das im Moment Priorität hat, wird eine große Hilfe sein, da es in der ganzen Umgebung jetzt dort nicht mal eine einfache Apotheke und keine medizinische Versorgung gibt.
Leider ist unser Manager Jean immer noch sehr krank mit Diabetes und konnte nicht mit uns kommen. Dies bedeutet auch, dass die Bauarbeiten viel langsamer als erwartet fortschreiten.
Wir brachten zwei Schilder als Anerkennung für die Deutsche Botschaft für ihre Unterstützung des ersten Schulgebäudes und des Gesundheitszentrums.
Für die Schüler der Sekundärstufe beginnt der Unterricht am Nachmittag.
Die neuen Fußball-Trikots sind ein Hit, da jetzt alle Schulen in den Nachbardörfern mit unserer Schulmannschaft Fußball spielen wollen.
Um Mushapo früh am Morgen verlassen und rechtzeitig zum Flughafen gelangen zu können, bereiteten wir unser Frühstück in der Nacht vorher vor, Avocado und Käse-Sandwiches, [www.duden.de(wo kann man so etwas online checken?)] die zwar auf der Fahrt durch den Busch alle zerbröckelten, aber dennoch freuten wir uns, etwas zu essen zu haben und rechtzeitig am Flughafen angekommen zu sein.
Mit diesen Aufnahmen hoffen wir, Euch und vor allem unseren Freunden und Unterstützern einen kleinen Einblick in den gegenwärtigen Stand des Projektes vermitteln zu können und möchten ein großes Dankeschön aussprechen. Vielen Dank!